Am 14.5.18 traf sich die Projektgruppe „Auf nach Santiago“ mit ihren Betreuern Simone Welter (Lehrerin) und Anne Schmitz (Schulsozialarbeiterin) an der Schule am Pulvermaar in Gillenfeld, um den Pilgersegen durch Pastor Rupp zu empfangen. Nachdem alle Rucksäcke gewogen und unnötiges Gepäck aussortiert war, ging es in Fahrgemeinschaften zum Flughafen nach Luxemburg. Nach ganzen zwei Stunden Verspätung kam die Gruppe endlich am Zielort Porto in Portugal an. Am nächsten Morgen fiel der Startschuss zur Pilgertour, der erste Tag verlangte allen Teilnehmern gleich zu Beginn sehr viel ab, denn die Strecke betrug gut 30km. Dieser erste Tag endete in den Sonnenuntergang pilgernd in Povoa de Varzim. Ein anstrengender, aber erfolgreicher erster Tag lag nun hinter der Gruppe. Neben der körperlichen Beanspruchung und Erschöpfung kam in den nächsten Tagen bei einzelnen Teilnehmern auch Heimweh dazu.
Persönliche Grenzen wurden erreicht und damit einhergehend verliefen anfänglich nicht alle Situationen innerhalb der Gruppe konfliktfrei. Dies war so zu erwarten und auch pädagogisch erwünscht: Eigene Grenzen zu überwinden bedeutet viel Kraft und Durchhaltevermögen. Dies ist allen Teilnehmern gelungen. Das ist sehr beachtlich und verdient Respekt. In der Vorbereitungszeit wurde gewandert und die Fahrt vorbereitet, dennoch erweist sich hier mal wieder der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. „Aus einer Wanderung, bei der viel Schweiß und Tränen vergossen wurden, entstand ein Abenteuer mit schönen Erinnerungen, die man so nicht wieder erleben wird.
Bei der Wanderung hat man gelernt nicht nur auf sich, sondern auch auf die anderen zu achten, nur gemeinsam kann man es schaffen, der Langsamste bestimmt das Tempo“. „Die Erlebnisse haben mich zum Nachdenken gebracht, ich habe mich selber neu kennengelernt, über meine Fehler nachgedacht, wie ich mit anderen umgegangen bin. Im Ganzen kann man sagen, dass mich diese Reise innerlich als auch äußerlich verändert hat. Ich habe neue Aufgaben übernommen und teilweise gehandelt, wie ich vorher nicht gehandelt hätte.“ (Luca) So gab es unterwegs Aussagen wie: „Jeden Tag laufen und das frühe Aufstehen, das nervt schon, ich habe mir das anders vorgestellt.“ Nach etwa einer Woche des täglichen Laufens, ließen die körperlichen „Leiden“ nach und aus der Gruppe war inzwischen ein Team geworden.
Wenn beispielsweise eine Pause kurzfristig verkürzt wurde durch die Betreuer, wich das an dieser Stelle auftretende Mosern der ersten Tage Aussagen wie: „Oh je, hat sich jemand verletzt?“ Es ging nicht mehr nur um die eigene Person, sondern um die gesamte Gruppe und das gemeinsame Ziel: Santiago de Compostela. Am 24.5.18 brach die Gruppe ein letztes Mal zur Zieletappe auf: Pünktlich um 4 Uhr morgens standen alle mit gepackten Rucksäcken und Stirnlampen zum Aufbruch bereit.
Seit 10 Tagen waren diese Kinder und Jugendlichen nun bereits auf der Reise, sie hatten täglich weite Strecken zurückgelegt, Hitze und Anstrengung waren ihr ständiger Begleiter, aber es handelte sich auch um eine Gruppe, die sich in den Tagen gefunden hat, auf ein gemeinsames Ziel zulaufend, in Galizien, 14km vor dem Ziel. Gegen 9 Uhr erreichte die gesamte Gruppe nach fast 250 km endlich die Kathedrale von Santiago de Compostela. Herzlichen Glückwunsch und allzeit Bon Camino!
All dies wäre ohne die vielseitigen und großzügigen Spenden nicht möglich gewesen. Wir bedanken uns herzlich bei der Klaus-Thiering- Stiftung, dem BÜRGERDIENST e.V., dem Förderverein der Schule am Pulvermaar, der Volksbank RheinAhrEifel, der Sparkasse Vulkaneifel, dem Verein zur Förderung der Jugendarbeit im Landkreis Vulkaneifel, der Bürgerstiftung Gesunde VG Daun, der Schulabteilung des Bistums Trier, der Kirchengemeinde Gillenfeld, dem Ministerium für Bildung in Rheinland-Pfalz und den privaten Spendern aus der Region.