Ein turbulentes, halbes Jahr mit neuen Erfahrungen, Eindrücken und Bekanntschaften liegt hinter mir. Zum Wintersemester 2022/23 begann für mich ein neuer Lebensabschnitt: Das Studium der Rechtswissenschaft, an der Universität Trier.
Anfang Oktober fuhr ich mit meiner Familie nach Trier um die Schlüssel für meine Wohnung im Studentenwohnheim abzuholen. Das Erste, was ich gelernt hatte, war, dass es bei Studenten einen großen Unterschied zwischen Zuhause und Heimat gibt. Es war schon seltsam zu wissen, dass ich nicht mehr in meiner ‚Heimat‘, Eifel und Schönbach, lebte, sondern dass mein ‚Zuhause‘ jetzt meine kleine Wohnung in Trier war. Das bedeutete, dass ich mich nun in einer unbekannten Umgebung mit unbekannten Menschen befand.
Die „Ersti-Woche“, eine Woche vor Vorlesungsbeginn, hatte mir geholfen, neue Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen. Es war tröstlich zu hören, dass ich nicht alleine mit diesem besonderen Gefühl von Heimweh war. Gleichzeitig war ich aber auch gespannt auf die Vorlesungen, Professoren und meine restlichen Kommilitonen. Die erste Prüfung, am Anfang des Semesters, war der Einstufungstest für die Fachspezifische Fremdsprachenausbildung (FFA), als Zugangsvoraussetzung zu den Vorlesungen im französischen Recht.
Nach wenigen Wochen hatte man sich schon ein wenig an sein Zimmer gewöhnt, wusste, wo alle Hörsäle und Supermärkte waren und auch schon, welche Fächer man lieber und welche man weniger mochte. Ich musste auch schnell feststellen, dass sich der Lernstil an der Universität gänzlich von dem in der Schule unterscheidet. Gleichzeitig hatte ich auch damit zu kämpfen, den Spagat zwischen Besuchen in der Heimat, Erlebnissen mit den neuen Freunden und dem Lernen zu schaffen. Es war auch schwierig, den Kontakt mit seinen ehemaligen Schulkameraden zu halten.
Sehr schnell war das Ende des Semesters erreicht, die Vorlesungszeit beendet. Obwohl keine Vorlesungen mehr stattfanden, war viel zu tun. Es ging auf die ersten Prüfungen zu, die ganz anders als in der Schule waren. Der Schreibstil, den man 12 Jahre lang gelernt hatte, musste innerhalb der 6 Monate Vorlesungszeit durch den ‚Gutachtenstil‘ ersetzt werden, um die Semesterabschlussklausuren erfolgreich abschließen zu können. Dazu kam auch das Schreiben einer Hausarbeit, für die ich mir zusätzlich neue Kenntnisse für das Schreibprogramm Word aneignen musste.
Obwohl vieles neu war, habe ich das Gefühl mit dem Jurastudium und auch dem Studienort Trier die richtige Wahl getroffen zu haben und freue mich auf die folgenden Semester. Ich bin dem Bürgerdienst Lepper e.V. dankbar, dass ich durch seine Mitwirkung meinen Traumstudium absolvieren kann.